Verlagsinfo: 
Anšlavs Eglītis (1906–1993) nutzte die eigene Lebensgeschichte – 
seine Flucht 1944 vor der Roten Armee nach Deutschland – als Vorlage für
 einen bitterkomischen Episodenroman. Der ausgebombte lettische 
Flüchtling Pēteris Drusts strandet von Berlin aus in dem kleinen 
Städtchen Pfifferlingen auf der Schwäbischen Alb, einer vermeintlichen 
Durchgangsstation auf dem Weg in die Schweiz. Der Zweite Weltkrieg wütet
 noch, doch die Pfifferlinger gehen fernab von den Gefechten an der 
Front und den Bombardierungen der Metropolen ungerührt ihren 
Alltagsgeschäften nach. In dieser hinterwäldlerischen Provinz eckt der 
Rigaer Pēteris Drusts mit seinen großstädtischen Manieren an: Einerseits
 ist er auf die Güte der einheimischen Bevölkerung angewiesen, etwa für 
ein Dach über dem Kopf und ein warmes Essen – andererseits sind ihm die 
Pfifferlinger intellektuell und kulturell meilenweit unterlegen. Doch er
 darf ihre Bauernschläue nicht unterschätzen.
Die Episoden sind wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Einige berichten von Drusts kuriosen Begegnungen und Verwicklungen mit den alt eingesessenen kauzigen Kleinstädtern, andere erzählen schildbürgerartige Begebenheiten der Stadtgeschichte. Berthold Forssman trifft in seiner scharf ausbalancierten Übersetzung genau die zugespitzte Komik von Anšlavs Eglītis, die aus dem Aufeinandertreffen der existenziellen Lebenssituation eines Geflüchteten mit der Behäbigkeit und Begriffsstutzigkeit der Einheimischen entsteht. Der doppelbödige Humor ist von Schmerz gezeichnet – nur mit befreiendem Gelächter ist die grausame Absurdität des Lebens zu ertragen.

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