Mittwoch, 9. Oktober 2013

Heike Müns: Adliges Privatleben vom Kaiserreich bis zur Revolution 1918

Die Tagebücher und Memoiren des Kammerherrn und Generalintendanten Léon von Radetzky-Mikulicz und seiner Familie (Riga - Berlin - Oldenburg). 404 Seiten, 1. Auflage: 2013, Verlag Isensee, Oldenburg. ISBN: 978-3-89995-957-4, 24,80 Euro.

Verlagsinfo:
In seinen Tagebüchern und Memoiren beschreibt Léon von Radetzky-Mikulicz (1851-1934) seine Jugend in der alten Hansestadt Riga, den Dienst im Berliner Alexander-Regiment, das dem russischen Zaren unterstand, seine Verpflichtungen als Kammerherr der beiden letzten Oldenburger Großherzöge und als Generalintendant des Oldenburger Theaters, seine Dienstreisen ins Ausland im Auftrag des Oldenburger Großherzogs, die ihn u. a. an das englische Königshaus und den russischen Zarenhof führten.

Radetzkys Erinnerungen, aber auch die seiner Ehefrau und der Töchter, lassen eine versunkene privilegierte Welt aufleuchten, in der Radetzky durch seine Herkunft, seine Bildung und seine vielfältigen Sprachkenntnisse zu Ehren kommen konnte. Enge Freundschaft verband seine Familie mit der des letzten Oldenburger Großherzogs Friedrich August. Sie wird auch belegbar aus Briefen und Gedichten des Großherzogs, die hier neben bisher unbekanntem Archivmaterial u. a. zur Theatergeschichte und zum Hofleben erstmals mit abgedruckt werden konnten. Zahlreiche Fotos aus Privatbesitz ergänzen das einmalige Quellenmaterial von hoher kulturgeschichtlicher Relevanz.

Dienstag, 8. Oktober 2013

Liene Lauska: Pēteris Ērmanis und Jānis Jaunsudrabiņš

Die soziale und kulturelle Integration lettischer Schriftsteller in Lettland und im deutschen Exil. Peter Lang Verlag, Frankfurt / Main 2011. 345 Seiten, ISBN 978-3-631-61087-9.  69.95  € (D), 71.90 €  (A), SFR 79.00.

Verlagsinfo:
Während des Zweiten Weltkriegs und besonders in den Jahren 1944 und 1945 verließen etwa 10% (ca. 200.000 Personen) der lettischen Bevölkerung Lettland. Infolgedessen gab es im Dritten Reich die höchste Konzentration lettischer Flüchtlinge. Die Gruppe baltischer Flüchtlinge insgesamt unterschied sich von den anderen durch ihren überdurchschnittlich hohen Prozentsatz (ca. 37 %) an Flüchtlingen mit anspruchsvollem Ausbildungshintergrund. Somit hielten sich im Jahr 1946 ca. 174 lettische Schriftsteller und Journalisten in Westdeutschland auf. Mithilfe des Biografismus und des literatursoziologischen Ansatzes wird veranschaulicht, wie die Integrationsbemühungen zwei bedeutender lettischer Exilschriftsteller, Janis Jaunsudrabins und Peteris Ermanis, im Exil verliefen, wobei verschiedene Faktoren, wie Persönlichkeit, Charakter und soziales Umfeld eine Rolle spielten. Trotz unterschiedlicher Lebenswege gelang es den beiden Schriftstellern nicht, heimisch zu werden.
Inhalt: Geschichtliche und soziale Rahmenbedingungen der lettischen Exilgesellschaft in Westdeutschland - Entwicklung, Rezeption und Kritik der lettischen Exilliteratur in Westdeutschland - Exillettisches Verlagswesen und Presse in Westdeutschland - Lebensumstände, Integration und Etablierung von Peteris Ērmanis und Janis Jaunsudrabiņš im Exil und vor dem Exil in Lettland.

Zur Autorin: Liene Lauska, Dr. phil., geboren 1973 in Liepaja (Lettland); Studium der Bibliothekswissenschaft und Information an der Lettischen Universität in Riga (1991-1994); Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Psychologie an der Universität Paderborn (1995-2000); Promotion im Fach Baltistik an der Universität Greifswald (2005-2010); Studium der Psychologie an der FernUniversität Hagen (seit 2009); selbständige Übersetzerin und Dolmetscherin (seit 1996).