Verlagsinfo:
Eine feinfühlige Geschichte über Hoffnung und Freundschaft in Zeiten des Nationalsozialismus.
Alon isst gern Bagels, die es aber leider viel zu selten gibt. Er spielt Geige und sitzt mit seiner Freundin Riwka auf dem Dach ihres Hauses, lässt seinen Drachen steigen und schaut über die Stadt. Aber das Leben ist schwierig, denn es ist das Jahr 1943, und Alon und Riwka wohnen im Getto und tragen einen gelben Stern. Niemand darf das Getto verlassen. Und wer doch durch das Tor hinausgeht, kehrt nicht zurück.
Zart und ergreifend erzählt Marius Marcinkeviçius von zwei Kindern, die die Schrecken des Holocausts erleben. Sie werden getrennt, aber finden sich Jahrzehnte später wieder, dank eines Kieselsteins, der zum Symbol für ihre Stärke und das Überleben wird.
„Als die gelben Blätter fielen“ ist in Litauen bereits mehrfach
ausgezeichnet. Kein Wunder: Autor Marius Marcinkeviçius und
Illustratorin Inga Dagile schaffen es, auf einfühlsame Weise eine tief
bewegende Geschichte über Hoffnung und Freundschaft zu Zeiten des
Holocausts zu erzählen. Das besondere Bilderbuch ist für Kinder ein
guter Einstieg zu dem Thema Nationalsozialismus. Es richtet sich an
junge Leser*innen zwischen 8 und 11 Jahren, ist aber eine wichtige
Lektüre für alle Menschen – unabhängig vom Alter.
Bereits seit 2007 stellt dieser Blog ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen. Wir möchten aufrufen, verschiedene Leseeindrücke auszutauschen. Die hier aufgeführten Bücher werden für eine Vorstellung in der Radiosendung BALTISCHE STUNDE (Radioweser.tv) vorgeschlagen.
Freitag, 7. Juni 2024
Marius Marcinkevičius: Als die gelben Blätter fielen
Mittwoch, 5. Juni 2024
Edward Anders: Unter Letten während des Holocaust
Verlagsinfo:
Edward Anders (*1926) wird als Eduards Alperovičs in der Hafenstadt Libau (auf Lettisch: Liepāja) geboren. Seine Eltern sind jüdisch und bürgerlich, Anders‘ Muttersprache ist Deutsch. Mit dem Einmarsch der Roten Armee in das unabhängige Lettland im Sommer 1940 beginnt der Terror. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 wird der Vater wie 24 Familienangehörige Opfer des Holocaust. 1944 gelingt Eduards und der Mutter die Flucht in das Deutsche Reich. Nach 1945 studiert er Chemie in München. 1949 wandert er in die USA aus und wird einer der weltweit bedeutendsten Meteoritenexperten. Seit seiner Emeritierung forscht Anders zum Holocaust in Lettland.
Dienstag, 4. Juni 2024
Bianca Schaalburg: Der Duft der Kiefern
Verlagsinfo:
In Der Duft der Kiefern taucht die Berliner Autorin in ihre
Kindheit ein und stößt dabei auf Verdrängung und Lügen. Was hat ihr
Großvater Heinrich, angeblich als Buchhalter bei der
Wehrmacht in Riga stationiert, von den Gräueltaten der Nazis
gewusst? War er vielleicht selbst beteiligt? Bald stellt sich die Frage
nach der Mitschuld ihrer Familie. Sie erfährt, dass diese in
einem Haus lebte, das ehemals von jüdischen Mitbürgern bewohnt
war. Hat die Familie von der Vertreibung profitiert oder war sie gar
dafür verantwortlich? Bianca Schaalburg
recherchiert die Ereignisse und stellt die Frage nach Schuld und Verantwortung einer ganz normalen deutschen Familie.
Wir folgen ihrer detektivischen Spurensuche durch die Nazizeit, die
Nachkriegsjahre bis zu den Stasi-Akten des Kalten Krieges und ins Jahr
1968, wo sich alles ändern sollte ...