Verlagsinfo: 
In der öffentlichen Wahrnehmung wird das Thema „Migration“ in der Regel 
mit wenigen Herkunftsregionen weltweit assoziiert. Wenig bekannt ist im 
deutsch-sprachigen Raum hingegen die Migration aus dem Baltikum, obwohl 
sie gerade dort eine große politische und soziale Rolle spielt. Wie 
viele lettische und litauische Wanderungsgenerationen gibt es und wohin 
sind die Auswandernden gegangen? Warum haben sie ihre Heimat verlassen 
und wie erging es ihnen an ihren neuen Lebensmittelpunkten? 
Der vorliegende Band dokumentiert die verschiedenen Weisen, in denen 
Migration aus Lettland und Litauen gelebt wurde bzw. wird, und er will 
dazu anregen, die lettische und litauische Diaspora der Gegenwart 
differenziert zu betrachten. Neben fundierten historischen, 
literarischen und soziologischen Beiträgen behandelt er auch 
außergewöhnliche Alltagsfacetten der baltischen Diaspora: z. B. eine von
 Eltern organisierte Sonntagsschule in den Vereinigten Arabischen 
Emiraten; litauische Internet-Memes, die sich über die seltsamen 
Verhaltensweisen der Expats lustig machen; die Bedeutung der heimischen 
Küche für die, die in der Diaspora „anders essen“; oder die Motive, nach
 denen baltische Diasporians Vornamen für ihre Kinder wählen. (siehe Tagungsprogramm)
Inhalt:
Stephan Kessler: »Die lettische und litauische Diaspora heute: Eine Einführung in das Thema und in den Tagungsband«
Aleksej Andronov / Lidija Leikuma: »Unbekannte östliche Diaspora: Vergangenheit und Gegenwart der Lettgaller Sibiriens« 
Helmut Schaller: »Die Baltische Philologie an der Universität München«
Dalia Kiseliūnaitė: »Das Nehrungskurische nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Schweden«
Geert Franzenburg: »Die Bedeutung des Lettischen Gymnasiums Münster für die lettische Diaspora aus religionspsychologischer Sicht«
Inguna Daukste-Silasproģe: »Lettische Exilliteratur im Spannungsfeld zwischen nationaler Selbstisolation und fremden kulturellen Einflüssen«
Eleonore Kruse: »Leben in zwei Welten – die Integration der lettischen Diaspora in Kanada«
Albert Caspari: »Die Sichtweise deutscher Initiativen und Nichtregierungsorganisationen: Die baltische Diaspora als potentielle Mittlerin im Kultur- und Erfahrungsaustausch«
Inga Sindi: »Chancen und Herausforderungen einer multilinguistischen Erziehung in Dubai am Beispiel von Kindern aus lettischsprachigen Familien«
Alina Baravykaitė: »Litauisch als (›kleine‹) Fremdsprache an der Universität Greifswald«
Anastasija Kostiučenko: »Zum Emigrant*innenbild in der litauisch-sprachigen Virtual Community (am Beispiel von Internet-Memes)«
Ojārs Lāms / Mārtiņš Laizāns: »Die Mensa der Gastarbeiter: Wenn der Bauch unter Heimweh leidet«
Christiane Schiller: »Motive der Vornamenwahl für Kinder von in Deutschland lebenden Litauerinenn und Litauern«

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