Band 3 in der Reihe «Baltische Bibliothek» im BaltArt Verlag, August 2010. Aus dem Litauischen von Markus Roduner. 352 Seiten, Buchumschlag-Illustration: Martynas Vilimavičius. Preis: CHF 28.-, € 21.- (exklusive Versandkosten). 
Verlagsinfo:
In seinen 1950 in den USA zum ersten Mal auf litauisch erschienenen «Partisanen» erzählt der Autor und litauische Widerstandskämpfer Juozas Lukša (1921-1951) in lebhaften Szenen vom Alltag der litauischen Partisanen. Von deren Kampf gegen den übermächtigen sowjetischen Gegner, der sie mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ausradieren will. Von einem Kampf für ein freies Litauen, gegen Sowjetisierung, Kollektivierung und Deportationen grosser Teile der litauischen Bevölkerung nach Sibirien. Aber auch von Begegnungen, Freundschaften, Ausbildung der Untergrundkämpfer. All dies aus der Perspektive der Zeit, noch frisch berichtet von einem der wichtigsten litauischen Widerstandskämpfer. Ein  spannend erzähltes Stück im deutschsprachigen Raum noch kaum bekannter europäischer Nachkriegsgeschichte.
 
Zum Autor:
 Juozas Lukša wurde 1921 im Dorf Juodbūdis bei Prienai in eine Bauernfamilie geboren. Nach Abschluss des Gymnasiums studierte er in Kaunas Architektur, konnte sein Studium jedoch infolge der Wirren des Zweiten Weltkriegs nicht abschliessen. Noch während des Studiums beteiligte er sich an antisowjetischen und antinazistischen Widerstandsaktionen. Anfang 1946 schloss er sich  als aktiver Kämpfer (Deckname «Daumantas») der litauischen Partisanenbewegung an. Lukša war massgeblich am Aufbau der Pressearbeit des Partisanenbezirks Tauras im Südwesten Litauens beteiligt und zeichnete als Redakteur zweier Partisanenzeitungen. Im Auftrag der Partisanenführung durchbrach er mit Kameraden zweimal die von den Sowjets hermetisch abgeriegelte Grenze zu Polen. Beim zweiten Mal schlug er sich weiter nach Westen durch. Unter anderem trug er ein Memorandum an die UNO und einen Brief der Litauer an den Papst mit sich. 
1948 bis 1950 verfasste er in Paris seinen autobiographischen Roman «Partisanen» und suchte den Kontakt zu westlichen Geheimdiensten. Er erhoffte sich vom Westen militärische Unterstützung für den Freiheitskampf der Litauer. In Paris lernte Lukša auch die litauische Emigrantin Nijolė Bražėnaite kennen, die er Ende Juli 1950 bei Tübingen heiratete. 
Im Oktober 1950 sprang er mit dem Fallschirm über Westlitauen ab. Nach einem weiteren Jahr Partisanenkampf und Informationsbeschaffung für westliche Geheimdienste kam er im September 1951 in einem Hinterhalt ums Leben. 
Bereits seit 2007 stellt dieser Blog ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen. Wir möchten aufrufen, verschiedene Leseeindrücke auszutauschen. Die hier aufgeführten Bücher werden für eine Vorstellung in der Radiosendung BALTISCHE STUNDE (Radioweser.tv) vorgeschlagen.
Samstag, 8. Januar 2011
Montag, 3. Januar 2011
Alexander Peer / Erwin Uhrmann: Ostseeatem
Wieser Verlag,  Klagenfurt / Österreich. 250 Seiten,Lesebändchen, Prägedruck. Reihe "Europa erlesen".  EUR 12.95/sfr 24,00, ISBN 978-3-85129-787-4. 
Verlagsinfo: 
"Beobachten besteht vor allem darin, wahrzunehmen, was man eben nicht zu sehen erwartet." Dieses Zitat aus dem Buch Ostseeatem von  Alexander Peer und Erwin Uhrmann steht stellvertretend für die  Atmosphäre der literarischen Texte. Sich selbst erfinden ist der  Charakter jeder Reise, jeder Begegnung. Die Ostsee verankert den  geografischen Raum der Erzählungen. Vilnius, Riga und Tallinn spielen  darin zentrale Rollen. Es ist kein Buch über das Baltikum, sondern ein  Buch, das das Baltikum mitgeschrieben hat, wo der Mythos vom geheimnisvollen  Baltikum lebt und intakt ist. Ironische und stimmungsvolle  Reiseerzählungen, Geschichten von Suchenden, die dubiose Welt der  Nachtklubs und der Gesetzlosigkeit, verworrene Familienpuzzles,  essayistische Auseinandersetzungen mit den Wendejahren sowie Kriegs und  Nachkriegsdramen finden darin genauso Platz wie das Gedicht Die Datschas, das noch einmal Mut macht, von einem vereinten Europa zu träumen.
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