Samstag, 8. November 2014

Dr. Claudio Cantele: Im Visier der Heuschrecken

Ein Wirtschaftsthriller. Styria Krimi, Wien 2014. 192 Seiten, ISBN 978-3-222-13444-9, 12,99 Euro.

Verlagsinfo:
Alles beginnt mit einer Verwechslung: In einer Wiener Tiefgarage wird aus Versehen ein Rechtsanwalt überfallen und ihm sein Aktenkoffer entwendet … Im Koffer befinden sich hoch brisante Unterlagen: der detaillierte Plan einer skrupellosen US-Investorengruppe, die einen Finanzangriff auf Lettland plant, um sich an den zu erwartenden Kursschwankungen bereichern zu können. Zunächst läuft für die Investoren alles nach Plan, doch bald ändert sich das Bild. Flavio Contarini, ein ehemaliger Banker, versucht mit Hilfe eines italienischen Journalisten und eines schwedischen Finanzfachmanns das Land zu retten. Ein packender Wirtschaftsthriller zwischen Wien und Padua, der Insel Mainau, Litauen und Lettland.

Claudio Cantele, Dr., geboren 1953 in Budapest, Studium der Volkswirtschaft in Wien, danach bei Banken und Versicherungen tätig, seit 2008 selbstständig als Gerichtssachverständiger für Wertpapiere und Vermögensverwaltung tätig. Bei Styriabooks erschienen ist die Wirtschaftskrimi-Trilogie „Das stille“ Geld“, „Das schnelle Geld“, „Das dunkle Geld“ rund um die Hauptfigur Flavio Contarini (2012–2013).

Mittwoch, 5. November 2014

Der Herbst kommt jedes Mal zu früh ...

Jüngere Literatur aus Finnland, Estland und Ungarn. Heft 255 der Zeitschrift "Die Horen", Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik. Zusammengestellt von Maximilian Murmann. Wallstein Verlag, Göttingen 2014. 200 Seiten, ISBN: 978-3-8353-1455-9, € 14,00 (D) | € 14,40 (A) | SFr 20,00.

Verlagsinfo:
Zum Buchmesseschwerpunkt »Finnland«: Eine literarische Entdeckungsreise durch Europa. Von Lappland in die Puszta, über Helsinki und Tallinn nach Budapest.
Das diesjährige Gastland der Frankfurter Buchmesse kann im internationalen Vergleich mit dem besten Bildungssystem und der niedrigsten Korruptionsrate aufwarten, aber auch mit dem höchsten Kaffeekonsum und den meisten Heavy-Metal-Bands (pro Kopf). Finnland eilt der Ruf des Sonderbaren voraus, was nicht zuletzt an der Landessprache mit ihren 15 Fällen liegt. Finnisch gehört wie das Estnische und Ungarische zu den finnougrischen Sprachen, die auf den ersten Blick recht wenig mit den großen Sprachen Europas verbindet. Die außergewöhnliche Stellung ihrer Nationalsprachen hat Finnland, Estland und Ungarn nachhaltig geprägt, doch kann man von einer finnougrischen Kultur kaum sprechen. Gemeinsame Erfahrungen gibt es dennoch reichlich. Nachwuchsautoren aus Finnland, Estland und Ungarn gewähren einen Einblick in drei europäische Literaturen im Spannungsfeld zwischen West und Ost, Gestern und Heute.
Mit Holz- und Acrylschnitten von Ari Pelkonen.

Beiträge aus Estland:
Cornelius Hasselblatt - Die Siebziger
Jürgen Rooste - Generationen
Merlin Piirve - Die traurige Geschichte von Marie
Urmas Vadi - Wie wir einer nach dem anderen gehen
Heili Sibrits, Jan Kaus & Urmas Vadi - Zwischen hier und jetzt
Maarja Kangro - Affen und Solidarität
Mehis Heinsaar - Die Rast
Jan Kaus - Der Knall
Mihkel Kaevats - Erinnern der Träume | Kirschen aus Ungarn

Montag, 3. November 2014

Jelena Katischonok: Das Haus in der Palissadnaja

Roman. Braumüller Verlag, Wien 2014. Aus dem Russischen von Claudia Zecher. 492 Seiten, 24,90 Euro (35,50 CHF). ISBN: 978-3-99200-124-8.


Verlagsinfo:
Das Haus Nr. 21 in der Palissadnaja-Straße sieht, lauscht, fühlt und lebt mit seinen Bewohnern. Es kennt all deren Geschichten, Gewohnheiten und Geheimnisse und muss schließlich zusehen, wie sich jene historischen und politischen Ereignisse, die ein Land und eine Stadt im 20. Jahrhundert prägten, auf seine Mieter auswirken.
Ein junger Textilkaufmann erwirbt Ende der 1920er-Jahre ein Mietshaus in Riga, in das nach und nach Personen unterschiedlicher Volksgruppen einziehen. Ein jüdischer Arzt, ein Notar, ein Antiquitätenhändler, ein verarmter russischer Fürst, ein Offizier und eine ehemalige lettische Schönheitskönigin. Ihre Geschichten stehen exemplarisch für Tausende Schicksale und stellvertretend für die Ereignisse während jener Zeit, die von den Umbrüchen und wechselnden Besatzungsmächten der Zwischenkriegszeit über den Zweiten Weltkrieg bis zum Zerfall der Sowjetunion reichen.
Obwohl jeder Bewohner seine eigene Geschichte und Stimme hat, sind sie alle durch das Haus miteinander verbunden. Es kennt seine Bewohner, altert mit ihnen, erinnert sich an sie, auch wenn sie deportiert, erschossen werden oder bis zur Unkenntlichkeit verändert zurückkehren.
Jelena Katischonok nimmt den Leser in ihrem Roman Das Haus in der Palissadnaja mit auf einen Streifzug durch Lettlands Geschichte und beschreibt dabei ihre Protagonisten so liebevoll, dass man mit ihnen fühlt, lebt und sich in ihren Geschichten verliert.