Verlagsinfo: 
Die 1918 gegründete und 1991 wiedererstandene Republik Estland ist ein 
Teil der historischen Kulturlandschaft des Ostseeraumes. Sie umfasst das
 historische Estland, das nördliche Livland sowie die Inseln Ösel und 
Dagö. Bis zur Erlangung der Selbstständigkeit und zuletzt abermals 
zwischen 1940 und 1991 wurden das Land und seine Bewohner von 
wechselnden Mächten fremdbestimmt. Zunächst waren es mit der 
Christianisierung die Dänen und der deutsche Schwertbrüderorden, dann 
gelang es schon im 13. Jahrhundert dem Deutschen Orden, weite Teile des 
Landes in seinen Machtbereich zu integrieren. Die Reformation brachte 
das Ende des Deutschordensstaates und weckte unterschiedliche 
Begehrlichkeiten. Nordestland unterstellte sich selbst dem Königreich 
Schweden, Livland kam als Herzogtum zur Adels-Republik Polen-Litauen und
 die Insel Ösel wurde dänisch. 1629 eroberte Schweden auch Ösel und 
Nordlivland, doch 1721 gelang es dem russischen Zarenreich, Estland, 
Ösel und Schwedisch-Livland zu russischen Provinzen zu machen. Zwischen 
1795 und 1918 gehörte das ganze Baltikum zum Russischen Reich. Die dann 
entstehende Republik Estland brachte mit einer Unterbrechung das Ende 
der Fremdherrschaft.
Die Ostsee war seit dem Mittelalter der wichtigste Verkehrs- und 
Handelsweg zwischen den angrenzenden Ländern und Regionen. Um die 
Herrschaft über sie zu gewinnen, wurden immer wieder Kriege geführt, 
die auch Estland vielfach zum Kriegsschauplatz werden ließen.
Seit der Frühen Neuzeit wurde die Landwirtschaft des Ostseeraums durch 
die Gutswirtschaft charakterisiert. Die ausgedehnten Flächengüter 
machten deren Gutsherren fast konkurrenzlos. Nur in Schweden gab es 
neben den großen Gutshöfen auch immer eine größere Zahl eigenständig 
wirtschaftender Bauern.
Die Zentren der ritterschaftlichen Güter waren die Herrenhäuser, deren 
Entwicklungsgeschichte im Folgenden aufgezeigt werden soll. Sowohl der 
Kultur- und Wissensaustausch über die Ostsee als auch die sich häufig 
ändernden Machtverhältnisse hatten einen großen Einfluss auf die 
Entwicklung.
Bereits seit 2007 stellt dieser Blog ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen. Wir möchten aufrufen, verschiedene Leseeindrücke auszutauschen. Die hier aufgeführten Bücher werden für eine Vorstellung in der Radiosendung BALTISCHE STUNDE (Radioweser.tv) vorgeschlagen.
Donnerstag, 24. Februar 2022
Sabine Bock: Herrenhäuser in Estland
Mõisad Eestis. Eine kurze Übersicht zur Entwicklung ihrer Formen und zu ihrer Geschichte / Lühike ülevaade ajaloost ja ehitusvormide arengust. Ins Estnische übersetzt von Sigrid Parts, mit Fotos von Thomas Helms. Zweisprachige Ausgabe, Thomas Helms Verlag, Schwerin 2020. 128 Seiten, ISBN 978-3-944033-29-7, 24,80 Euro. 
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