Verlagsinfo: An einem Septemberabend der 30er Jahre treffen auf dem Bahnhof in Riga
zwei junge Männer ein, der eine, Eizens Zibeika, kehrt aus Paris zurück,
dort hat sich vor allem zum Genußmenschen ausbilden lassen, hier will
er eine Erbschaft antreten. Der andere, Juris Upenajs,
Kunsthochschulabsolvent, kommt aus der Provinz, und Riga zu erobern ist
für den schüchternen Maler ein verwegener Traum, an dem er tapfer aus
Begabung festhält. Besagte Erbschaft aber wird für beider Leben
Unerwartetes bedeuten.
Anslavs Eglitis’ Bohème-Roman Homo Novus ist so ganz anders als die
westlichen Vertreter des Genres. In der Hauptstadt des neuen,
unabhängigen Lettland ist das Künstlersein nichts weniger als
schwarzromantisch, morbide und schwindsüchtig, Künstler sind keine
Randexistenzen, sondern entfalten sich mitten im Leben, und ihr Ringen
um Anerkennung ist wild, kraftvoll und von deftiger Fröhlichkeit.
Juris Upenajs bestaunt und besteht die Fallstricke der Pariser
Trabantenmetropole Riga, zwischen neidischen Bohemiens, bürgerlichem
Wohlwollen und nicht zuletzt den schönen Frauen – bis zum großen
Showdown, einem heißumkämpften Kunstwettbewerb.
Bereits seit 2007 stellt dieser Blog ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen. Wir möchten aufrufen, verschiedene Leseeindrücke auszutauschen. Die hier aufgeführten Bücher werden für eine Vorstellung in der Radiosendung BALTISCHE STUNDE (Radioweser.tv) vorgeschlagen.
Freitag, 22. September 2006
Anšlavs Eglītis: Homo Novus
Ein Künstlerroman aus dem Riga der dreißiger Jahre. Aus dem Lettischen übersetzt von Berthold Forssman. Die Originalausgabe erschien 1946 in New York bei "Grāmatu draugs". Weidle Verlag, Bonn 2006. 526 Seiten, 23€.
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