Mittwoch, 3. November 2010

Jürgen Motog: Burgen, Kirchen, Götterhaine

Auf den Spuren mittelalterlicher Pilger in Lettland. Wagner-Verlag 2010, Reihe "Reisebericht". 113 Seiten, 9,90 Euro. ISBN: 978-3-86683-675-4.

Verlagsinfo:
Von der Wende des 12. zum 13. Jahrhundert an zieht ein stetig wachsender Strom von Pilgern aus Sachsen und Westfalen —Händler, Handwerker, Spielleute, Ritter, Mönche und Bischöfe —von Lübeck aus auf dem Seeweg über die Insel Gotland ins Baltikum. Hier in Livland, das die Gebiete des heutigen Lettland und Estland umfasste, finden die Pilger ersehnten Ersatz für das nach dem zweiten Kreuzzug zunächst aufgegebene heilige Land Palästina. Denn Livland ist seit dem Jahre 1202 kraft eines päpstlichen Spruches zum neuen heiligen Land, zum „Land der Jungfrau Maria” erklärt und geweiht worden. Zunächst friedlich, schließlich aber auch in gewaltsamen Auseinandersetzungen wird die Christianisierung des „Marienlandes“ vorangetrieben. So wandelt sich eines der letzten bis dahin noch nicht christianisierten Gebiete im Nordosten Europas, das Land der livischen Muttergottheit Mära, zum „Land der Jungfrau Maria”. Der Seeweg nach Livland wird für unzählige Pilger zum „Marienweg“ …

Dieses Reisetagebuch führt ins Baltikum auf die Spuren mittelalterlicher Pilger. Zum einen geht es ins gegenwärtige Lettland mit seiner pulsierenden Metropole Riga, der Altstadt, dem Dom, der lebendigen Musikkultur und in die ursprüngliche Natur des Landes. Dabei begegnet der Leser anhand von Rückblenden wichtigen und für ihre Zeit charakteristischen Persönlichkeiten, wie etwa dem Grafen, Städtegründer und späteren livländischen Bischof Bernhard II. zur Lippe. Dabei erfährt er Neues und Wissenswertes über die Lebensumstände und Triebkräfte der alten Livlandfahrer, ebenso wie über den Götterglauben, die Lebensumstände und Gebräuche der livischen Urbevölkerung. So ermöglicht dieses Buch dem Baltikum Interessierten spannende Entdeckungen, und ist damit zugleich auch ein ungewöhnlicher Reiseführer in die oft erstaunliche Gegenwart einer vergangenen Epoche, die für das Schicksal Lettlands und des Baltikums im Ganzen von grundlegender Bedeutung gewesen ist.

Montag, 1. November 2010

Detlev Kaden: Europaradweg R1

Teil 2: Lettland – Estland – Sankt Petersburg. Verlag IS-Radweg 2010, 106 Seiten, ISBN: 978-3-981-0029-2-8. 17,90 €. 

Verlagsinfo:Der östliche Teil des Europaradweg R1 – er führt über 2.300 Kilometer von Berlin bis ins russische Sankt Petersburg – war in den letzten Jahren vor allem etwas für Abenteurer.
Erweiterte Verkehrsanbindungen an Bahn und Fähre, moderate Flugpreise und die durchgängige Verfügbarkeit von Übernachtungsmöglichkeiten wecken zunehmend das Interesse der Radfernwanderer für diesen Abschnitt des Europaradweges R1.
Der neu erschienene 2. Teil des Radreiseführer bietet für den Abschnitt von Klaipėda, durch Lettland und Estland bis ins russische Sankt Petersburg, umfassende Informationen zur Wegführung, den touristischen Highlights und Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels, Pensionen und im Zelt. Karten und detaillierte Ortsdurchfahrten sind ebenso enthalten wie länderspezifische Hinweise, beispielsweise zur Währung sowie den Verständigungs- und Verpflegungsmöglichkeiten.
In Zusammenarbeit mit dem Sankt Petersburger Fahrradclub VeloPiter konnte erstmals eine fahrbare Passage für den bislang als problematisch geltenden, 174 Kilometer langen Weg von der russischen Grenze bis in das Zentrum von St. Petersburg ausgewiesen werden.
Das ringgebundene Tourenbuch ist in einer praktischen Schutzhülle verpackt. Auf einer beiliegenden CD-ROM sind die GPS-Tracks für den Originalweg und zusätzliche Touren sowie Wegpunkte (POI) von Übernachtungsmöglichkeiten, Touristinformationen, Sehenswürdigkeiten und Verkehrsanbindungen gespeichert. Diese Dateien können für die Reiseplanung auf digitalen Satellitenbildern genutzt werden und auf die bei Radfernwanderern immer beliebter werdenden Outdoor-GPS-Geräte überspielt und zur Navigation eingesetzt werden.

Johannes Reimer: Aufbruch in Tallinn

Wanja Richters abenteuerliches Leben zwischen russischer Gemeindetraditon und staatlicher Verfolgung. Brunnen Verlag, Basel - Gießen 2008, 192 Seiten, ISBN: 978-3-7655-4021-9. 9,95 Euro / 16,95 SFr / 10,30 Euro (A). 

Verlagsinfo:Wanja Richter, dessen Geschichte Reimer in "Der Verweigerer" eindrücklich geschildert hat, erzählt hier, was vor seiner Zeit in der Roten Armee geschah: Wie sich geistliches Leben in Tallinn Bahn bricht und welchen Schwierigkeiten die Christen dabei begegnen - von Seiten der kommunistischen Verfolger, aber auch aus den eigenen Reihen.
zum Autor:
Dr. Johannes Reimer, geb. 1955, Gründer und langjähriger Leiter des Missionswerkes Logos International e.V. Seit 1989 Pastor in mehreren Gemeinden in Deutschland, den USA und Kanada. 1991-96 Dozent an der Christlichen Universität St. Petersburg/Russland. Seit 1997 außerordentlicher Professor für Missionswissenschaft an der University of South Africa (UNISA) in Pretoria/Südafrika. Autor mehrerer Bücher, u.a. Mission des frührussischen Mönchtums.