Verlagsinfo: 
Mit
 dem nationalen Erwachen der baltischen Völker im 19. Jahrhundert 
begannen Esten, Letten und Litauer, die Geschichte ihrer Nationen und 
Länder unabhängig von deutschen und russischen Einflüssen zu schreiben 
und zu erforschen.
Die Monografie Geschichte der lettischen Geschichtsschreibung
 bietet erstmals eine Gesamtdarstellung der lettischen 
Geschichtsschreibung und Geschichtswissenschaft, ihrer Genese im 19. 
Jahrhundert, ihrer personellen und institutionellen Etablierung nach 
Gründung der Republik Lettland im Jahr 1918 sowie ihrer weiteren, von 
politischen und ideologischen Brüchen gekennzeichneten Entwicklung bis 
in die Gegenwart. Die Studie skizziert die historischen und politischen 
Herausforderungen, denen sich lettische Historiker in den 
unterschiedlichen Perioden ihrer Geschichte gegenübersahen, nennt die 
wichtigsten Protagonisten und Institutionen des lettischen 
Geschichtsfeldes und beschreibt die Themen und Konzepte, die im Laufe 
von knapp 150 Jahren die lettischen Diskurse und Kontroversen 
bestimmten. Umfangreiche Literaturangaben zitieren zudem die 
wesentlichen Forschungsergebnisse lettischer Historiker, die aufgrund 
sprachlicher Grenzen oftmals nur wenigen westlichen Fachleuten bekannt 
sind.
Bereits seit 2007 stellt dieser Blog ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen. Wir möchten aufrufen, verschiedene Leseeindrücke auszutauschen. Die hier aufgeführten Bücher werden für eine Vorstellung in der Radiosendung BALTISCHE STUNDE (Radioweser.tv) vorgeschlagen.
Dienstag, 25. Februar 2025
Detlef Henning: Geschichte der lettischen Geschichtsschreibung
Freitag, 21. Februar 2025
Ricarda Messner: Wo der Name wohnt
Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2025. ISBN 978-3-518-43232-7, 170 Seiten, 23.00 Euro. 
Verlagsinfo:  
Hausnummer 36 und 37, hier in Berlin haben sie jahrelang in direkter 
Nachbarschaft gelebt. Als Kind spielte die Enkeltochter Tischtennis auf 
dem Glastisch im Wohnzimmer der Großeltern. Als Erwachsene löst sie 
deren Wohnung schließlich auf, bringt Besteck, Töpfe und Musikkassetten 
nach nebenan zu sich. Und sie will noch etwas bewahren: Levitanus, den 
Familiennamen. Der Wunsch, den Namen wieder anzunehmen, begleitet sie 
nicht nur im Alltag, sondern führt sie auch nach Riga. Sie folgt den 
Worten ihres Urgroßvaters Salomon und findet ein Fenster im ehemaligen 
Rigaer Ghetto, das eng mit ihrer Familiengeschichte verknüpft ist – und 
sie zeichnet die Bewegungen von vier Generationen nach, vom sowjetischen
 Lettland der siebziger Jahre bis nach Deutschland.
Ricarda 
Messner erzählt in ihrem Debütroman vom Ort ihrer Erinnerungen, kehrt 
immer wieder zurück zum Leben in zwei Wohnungen, nähert sich Verlusten 
und Lücken, verbindet Heute und Gestern. Wo der Name wohnt lässt so zärtlich wie klar eine Familie aufleben und bewahrt ihre Geschichten.

