Regionen, Reiche, Republiken 1009–2009. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2022. ISBN: 978-3-447-10822-5, 566 Seiten, 49,00 Eur[D] / 50,40 Eur[A].
Verlagsinfo: 
2009 beging die Republik Litauen ihre Tausendjahrfeier. Wer sich in 
Deutschland über historische Hintergründe informieren wollte, war 
bislang auf wenige, überwiegend veraltete Werke angewiesen. Diese Lücke 
wird nun von Mathias Niendorfs neuer Gesamtdarstellung geschlossen. Auf 
Basis des aktuellen Forschungsstands bietet sie einen Überblick vom 
Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit. Quellennah und anschaulich
 zeichnet Niendorf den Aufstieg eines heidnischen Landes zu einem 
mittelalterlichen Großreich nach, schildert die Folgen einer immer enger
 werdenden Anlehnung an Polen und analysiert den sozialen und 
kulturellen Wandel im Zarenreich. Besondere Aufmerksamkeit gilt der 
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Teil dieser häufig dramatischen 
Geschichte ist die Erlangung staatlicher Unabhängigkeit nach dem Ersten 
Weltkrieg, ihr Verlust als Folge des Hitler-Stalin Pakts und nicht 
zuletzt die Ermordung von Litauens Juden unter deutscher Besatzung. Bis 
in die Zeiten der Republik bzw. Sowjetrepublik wird den 
Handlungsspielräumen vor Ort nachgegangen. Fragen des Zusammenlebens von
 Litauern und Polen, Juden, Russen und Weißrussen gehören zu den 
Schwerpunkten der Darstellung. So wird der Blick „von oben“ mit einem 
Blick „von unten“ konfrontiert. Das Interesse gilt nicht nur politischen
 Eliten und gesellschaftlichen Strukturen, sondern ebenso konkreten 
Lebenswelten, Hütten und Palästen, Straßen und Plätzen. Exemplarische 
Biografien illustrieren das Schicksal eines Landes, seine 
Traditionslinien und seine Brüche.

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