Aus dem Litauischen von Claudia Sinnig. Wallstein Verlag, 2019, 428 Seiten, ISBN 978-3-8353-3556-1, € 24,00 (D) | € 24,70 (A)
Verlagsinfo:
Die Autobiographie einer der herausragenden litauischen Intellektuellen im bewegten 20. Jahrhundert.
In 13 Gesprächen mit Aurimas Švedas erzählt Irena Veisaitė ihr bewegtes 
Leben. Ein Leben für die Kunst und die Kultur in Litauen, den 
Kulturaustausch mit Deutschland und das tragische politische Schicksal 
ihres Landes – die Besatzungen durch die deutsche Wehrmacht und die 
Sowjetunion. Sie erlebt Ausgrenzung, Gewalt, Vernichtung. Ihre Mutter 
wurde 1941 von einheimischen NS-Kollaborateuren ermordet, sie selbst 
überlebte das Ghetto von Kaunas durch die Hilfe von litauischen 
Mitbürger*innen. Nach Kriegsende muss sie den Antisemitismus der 
Stalinära ertragen. Sie erzählt von ihrem Studium in Moskau und 
Leningrad, von den Anwerbeversuchen des sowjetischen Geheimdienstes, von
 ihren Ehen und der schmerzlichen Trennung von der Tochter, die nach 
England geht. Und Irena Veisaitė spricht über Freundschaften, u. a. mit 
Arvo Pärt. Sie schildert, wie es zur Einrichtung des 
Thomas-Mann-Kulturzentrums in Nidden kam und ihr Engagement für die 
Soros-Stiftung, die sich u. a. für die demokratische und pluralistische 
Gesellschaft in Osteuropa einsetzt. Ein Jahrhundertleben. Noch in hohem Alter ist sie eine entscheidende Persönlichkeit bei der 
Errichtung einer pluralistischen Gesellschaft in Nordosteuropa.
Irena Veisaitė, geb. 1928, studierte Germanistik und promovierte 1963 
über Heinrich Heines späte Lyrik. Bis 1997 war sie Lektorin an der 
Pädagogischen Hochschule in Vilnius. Sie war Mitglied in verschiedensten
 Kommissionen für Kunst und Kultur in Litauen. 2012 erhielt sie die 
Goethe-Medaille des Goethe-Instituts für ihr Lebenswerk. Die Laudatio 
hielt Aleida Assmann. Irena Veisaitė spricht sieben Sprachen.
Bereits seit 2007 stellt dieser Blog ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen. Wir möchten aufrufen, verschiedene Leseeindrücke auszutauschen. Die hier aufgeführten Bücher werden für eine Vorstellung in der Radiosendung BALTISCHE STUNDE (Radioweser.tv) vorgeschlagen.
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