( Žali) Roman, aus dem Litauischen von Markus Roduner. Athena Verlag, Oberhausen 2012. 1. Auflage 2012, 312 Seiten, ISBN: 978-3-89896-522-4, 19,90 € (35,00 SFr, 20,50 €/A).
Verlagsinfo:
Ȇber den Krieg zu schreiben, wenn man das
Schießen nur vom Schießstand her kennt, fällt nicht leicht. Genau
genommen fällt es genauso schwer, wie an das Leben im Bunker zu denken,
während man in der Dreizimmerdachwohnung am PC sitzt und schreibt. Wozu
dann das alles? Ich fand Gefallen an diesem Krieg. Ich stellte fest,
dass sich Heldentum und Niedertracht, Mut und Feigheit in etwa die Waage
hielten. Die Vaterlandsliebe vermochte die Liebe zur Frau nicht
auszutilgen. Allein Tod gab es ein wenig mehr als Leben. Den
verängstigten Soldaten empfand ich als lebendiger als den furchtlosen,
den verwirrten als wahrhaftiger als den zu allem entschlossenen. Deshalb
sind meine Helden etwas Held und etwas Lump, manchmal Monster und
manchmal Verlierer. Ich habe ihnen kein brüderliches Grab ausgehoben,
sondern nur einen einfachen gemütlichen Erdbunker, in dem sie
hoffentlich noch eine Weile leben.«
zum Autor
Marius
Ivaškevičius ist Vertreter der jüngsten Schriftstellergeneration
Litauens und gilt als einer der bedeutendsten Gegenwartsautoren seines
Landes. Bisher erschienen acht Bücher, von denen einige in verschiedene
Sprachen übersetzt wurden. Er ist als Journalist, Prosa- und
Drehbuchautor, Dramatiker und Regisseur tätig und lebt und arbeitet in
Vilnius.
Bereits seit 2007 stellt dieser Blog ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen. Wir möchten aufrufen, verschiedene Leseeindrücke auszutauschen. Die hier aufgeführten Bücher werden für eine Vorstellung in der Radiosendung BALTISCHE STUNDE (Radioweser.tv) vorgeschlagen.
1 Kommentar:
Laut verschiedener Zeitungsartikel, die bei einer Lesereise durch Deutschland und die Schweiz 2013 entstanden sind (und die wahrscheinlich auf den Klappentext des Buches beruhen), beschreibt Ivaskevicius die Partisanen nicht nach dem bislang üblichen litauischen Schema: Partisanen sind gut - die Besatzer sind schlecht, sondern "als Soldaten, die müde geworden sind und keine andere Wahl haben, als Widerstand zu leisten. Dafür wird er von den Patrioten und einigen kritischen Stimmen Litauens als ‚Nestbeschmutzer‘ beschimpft" (Argauer Zeitung).
Ein kritischer Roman über die Waldbrüder also! Ich war erfreut und habe mir das Buch gleich bestellt.
Leider hat sich die Freude (gelinde gesagt) mittlerweile verflüchtigt, und das Buch auszulesen wurde immer mehr zur Qual.
Eine vollstaendige Besprechung von mir gibt es hier:http://www.alles-ueber-litauen.de/litauen-b%C3%BCcher/192-die-gruenen-roman.html
Ich habe leider wenige Leute gefunden, die das Buch gelesen haben und es gut fanden. Eine positive Kritik habe ich meinem Kommentar angefuegt.
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