Mittwoch, 10. Februar 2021

Jaroslav Melnik: Der weite Raum

Roman, aus dem Litauischen übersetzt von Markus Roduner (Originaltitel "Tolima erdve bei"). Klak Verlag, Berlin 2021, 336 Seiten. ISBN 978-3-948156-44-2, 19,90 €.

Verlagsinfo:
Jaroslav Melniks brilliante Dystopie und philosophische Reflexion ist eine Ode an die Freiheit zu denken und zu sein. Eine mitfühlende Parabel gegen die Ideologie der Entmenschlichung und ein Affront für alle Sicherheits- und autoritären Regime, die uns Schritt für Schritt unserer individuellen Freiheiten berauben wollen.

Megapolis, eine von Blinden bevölkerte futuristische Metropole. Die Menschen orientieren sich im Raum mittels Sensoren, von denen sie vollständig abhängig sind. Nur Gabr erlangt sein Augenlicht zurück und entdeckt die abscheuliche Realität: in der Megacity leben zerlumpte Wesen unter einer totalitären Regierung, für die der Begriff des „Sehens“ nicht existiert. Politik, Bildung und Technologie dienen dazu, ihre Blindheit zu erhalten.
Das Kontrollministerium diagnostiziert Gabr eine Psychose des „Weiten Raums“, die umgehend behandelt werden muss. Sein Treffen mit dem Ex-Seher Ox, Anführer einer revolutionären Gruppe, die Megapolis zerstören will, stellt Gabr vor eine Entscheidung: Die Lüge zu akzeptieren oder mit Terror seine Familie und Tausende unschuldiger Menschen zu opfern, die von der Wahrheit nichts wissen und in einer freien Welt nicht leben können. Eine spektakuläre Wende zieht den Leser in ihren Bann…
Ein intelligenter und origineller Roman über Freiheit, Organisation der Gesellschaft, Angst vor Veränderungen und die Opfer, die eine Gesellschaft bringen will, um in Sicherheit zu leben.

Jaroslav Melnik
ein Kind des Gulag, geboren 1959 in der Ukraine, lebt im litauischen Vilnius und ist ein international bekannter Schriftsteller, Autor zahlreicher Romane und Kurzgeschichten, die Science-Fiction und aktuelle philosophische Themen verbinden. Sein Roman „Der weite Raum“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt und 2013 als Buch des Jahres von der BBC, 2018 in Frankreich mit dem Preis Libr'à Nous ausgezeichnet und für den Europäischen Preis Utopiales für den besten Science-Fiction-Roman nominiert. In ukrainischen höheren Schulen gehört das Buch bereits zur Pflichtliteratur.

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