Übersetzt von Ganna-Maria Braungardt. Aufbau Verlag, Berlin 2015, 509 Seiten. ISBN 978-3-351-03610-2, 24,95 € / 35,50 Sfr.
Verlagsinfo:
Ein wunderschöner Familienroman voller Poesie und Altersweisheit über
die letzten zwanzig Jahre des Schtetls in Osteuropa. Ein anrührendes und
sehr poetisches Denkmal für ein verschwundenes Stück jüdischen Lebens.
Der junge Schneider Schlojmke wird für zwei Jahre in die litauische
Armee eingezogen, doch seine Liebe zu Chanke überdauert diese Zeit.
Schließlich setzt er sich gegen seine strenge Mutter Roche durch und
darf seine Chanke heiraten. Ihr gemeinsamer Sohn Hirschele – Grigori
Kanowitsch selbst – erzählt die Geschichte seiner Familie in den
zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts, die zugleich die
Geschichte vom Untergang des Schtetls in Osteuropa ist. Ein
warmherziger, nostalgischer Blick zurück. Trotz der Umwälzungen und
Bedrohungen der Zeit nicht im Zorn, sondern mit viel Sympathie und ein
wenig Wehmut erzählt.
"Ich bin kein jüdischer Schriftsteller, weil ich russisch schreibe, kein
russischer Schriftsteller, weil ich über Juden schreibe, und kein
litauischer Schriftsteller, weil ich nicht auf Litauisch schreibe."
Grigori Kanowitsch
Grigori Kanowitsch wurde 1929 als Sohn eines jüdischen Schneiders in
Jonava, einem kleinen Ort unweit der litauischen Stadt Kaunas, geboren.
Noch während seines Slawistikstudiums begann er zu schreiben. Er
veröffentlichte Gedichtbände, Romane, Filmszenarien, Theaterstücke und
übersetzte. Mit seinen in russischer Sprache geschriebenen Romanen
setzte er dem vom Aussterben bedrohten litauischen Judentum ein Denkmal.
Seine Romane erschienen in zwölf Sprachen. Vielfach wurden sie in
Litauen, Israel und Russland ausgezeichnet. Für sein Gesamtwerk erhielt
er 2014 den Litauischen Nationalpreis für Kunst und Kultur.
Seit 1993 lebt er mit seiner Frau in Israel.
In deutscher Sprache sind erschienen: „Kerzen im Wind“ (1984, 1993, 2014
unter dem Titel „Ewiger Sabbat“), „Tränen und Gebete der Einfältigen“
(1985, 1992), „Sklaven winkt kein Paradies“ (1985) und „Ein Zicklein für
zwei Groschen“ (1990).
Bereits seit 2007 stellt dieser Blog ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen. Wir möchten aufrufen, verschiedene Leseeindrücke auszutauschen. Die hier aufgeführten Bücher werden für eine Vorstellung in der Radiosendung BALTISCHE STUNDE (Radioweser.tv) vorgeschlagen.
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