Donnerstag, 28. Januar 2021

Mick Schulz: MS Mord - baltische Angst

Kreuzfahrt-Krimi. Gmeiner Verlag, Meßkirch 2020. 283 Seiten, ISBN 978-3-8392-2740-4, 15 Euro. 

Verlagsinfo: 

Kriminalrat a. D. Marius Gautier geht in Kiel an Bord der Baltic Crown. Eigentlich wäre er lieber wandern gegangen, aber ein Unfall zwang ihn, seine Urlaubspläne zu ändern. Nun befindet er sich auf Ostsee-Kreuzfahrt mit den Stationen Danzig, Klaipeda, Riga, Tallinn und St. Petersburg. Nach anfänglicher Langeweile verdreht ihm das Model Ona Kakies den Kopf und zieht ihn in eine Mordaffäre hinein. Ona glaubt, den Mörder ihrer Eltern auf dem Schiff wiedererkannt zu haben und fühlt sich bedroht. Gautier bietet ihr seine Hilfe an. Die Spuren führen sie zunächst nach Estland, zurück in gefahrvolle Zeiten …

Donnerstag, 7. Januar 2021

Joonas Sildre: Zwischen zwei Tönen

Aus dem Leben des Arvo Pärt. Aus dem Estnischen von Maximilian Murmann. Eine Graphic Novel, illustriert von Joonas Sildre. Verlag Voland & Quist, Berlin 2021. 224 Seiten, EUR 28.00. 

Verlagsinfo:
„Aus dem Leben des Arvo Pärt“ verfolgt den Werdegang des weltberühmten Komponisten Arvo Pärt von seiner Kindheit im okkupierten Estland bis zu dem Jahr 1980, als er auf Druck der sowjetischen Regierung mit seiner Familie nach Wien emigrierte. Auf Grundlage jahrelanger Recherchen zeichnet Joonas Sildre in kurzen Episoden das stimmungsvolle Portrait eines bescheidenen, rastlosen Künstlers, der auf seiner Suche nach Sinn und einer eigenen Musiksprache auch nicht die Konfrontation mit der Staatsmacht scheute. Seine größte Inspiration fand Pärt, der als junger Mann vor allem Filmmusik komponierte, in alter sakraler Musik, die schließlich zur Grundlage seines Tintinnabuli-Stils wurde. Die Graphic Novel wurde 2018 anlässlich der Eröffnung des Arvo-Pärt-Zentrums in Laulasmaa / Estland veröffentlicht und mehrfach ausgezeichnet.

Sonntag, 3. Januar 2021

Olga Bazileviča: Als das Ich Kind war

Literarische Repräsentationen von Kindheit als erinnerungskulturelles Medium historischer Reflexion in Lettland, Russland und Deutschland. Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 925, Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2021. ISBN: 978-3-8260-7043-3, 434 Seiten, 58 Euro. 

Verlagsinfo:
Texte, in denen sich erwachsene Erzähler ihrer Kindheit erinnern, widerspiegeln komplexe Vorgänge der Verknüpfung vom Privaten bzw. Individuellen und Gemeinsamen bzw. Historischen, aber auch von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Olga Bazileviča untersucht in ihrer innovativen Studie Romane aus Deutschland, Russland und Lettland, in denen aus der post-sozialistischen Perspektive einer Kindheit im Sozialismus gedacht wird. Dabei werden die Romane als erinnerungskulturelle Medien betrachtet: Es wird ein Überblick über die jeweiligen aktuellen offiziellen Erinnerungskulturen geboten, in deren Kontext die narratologischen Textanalysen dann eingebettet werden. Statt sich nur auf die Inhalte zu konzentrieren und Texte als fixe Einheiten zu kategorisieren, untersucht Olga Bazileviča – ein besonderes Augenmerk dem Wie der Texte widmend – vielmehr das Verhältnis, in dem sie zu einem bestimmten Zeitpunkt zu den offiziellen Erinnerungskulturen stehen und entwirft somit einen Rahmen, der dem sich stets verändernden Charakter dieser entspricht.
Durch die Aufnahme der Werke aus lettischer Gegenwartsliteratur ermöglicht die Studie außerdem Einblicke in einen in der deutschsprachigen Literaturwissenschaft bisher kaum beachteten Bereich.

Die Autorin: Olga Bazileviča studierte Germanistik sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Lettland, Kanada und Deutschland und wurde mit vorliegender Arbeit in Gießen in AVL promoviert. Zurzeit unterrichtet sie freiberuflich in Leipzig.