Dienstag, 25. Februar 2025

Detlev Henning: Geschichte der lettischen Geschichtsschreibung

Vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Aus der Reihe Veröffentlichungen des Nordost-Instituts, Band 25. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2025. ISBN 978-3-447-12341-9, 312 Seiten, 39,00 Euro. 

Verlagsinfo:
Mit dem nationalen Erwachen der baltischen Völker im 19. Jahrhundert begannen Esten, Letten und Litauer, die Geschichte ihrer Nationen und Länder unabhängig von deutschen und russischen Einflüssen zu schreiben und zu erforschen.
Die Monografie Geschichte der lettischen Geschichtsschreibung bietet erstmals eine Gesamtdarstellung der lettischen Geschichtsschreibung und Geschichtswissenschaft, ihrer Genese im 19. Jahrhundert, ihrer personellen und institutionellen Etablierung nach Gründung der Republik Lettland im Jahr 1918 sowie ihrer weiteren, von politischen und ideologischen Brüchen gekennzeichneten Entwicklung bis in die Gegenwart. Die Studie skizziert die historischen und politischen Herausforderungen, denen sich lettische Historiker in den unterschiedlichen Perioden ihrer Geschichte gegenübersahen, nennt die wichtigsten Protagonisten und Institutionen des lettischen Geschichtsfeldes und beschreibt die Themen und Konzepte, die im Laufe von knapp 150 Jahren die lettischen Diskurse und Kontroversen bestimmten. Umfangreiche Literaturangaben zitieren zudem die wesentlichen Forschungsergebnisse lettischer Historiker, die aufgrund sprachlicher Grenzen oftmals nur wenigen westlichen Fachleuten bekannt sind.

Freitag, 21. Februar 2025

Ricarda Messner: Wo der Name wohnt

Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2025. ISBN 978-3-518-43232-7, 170 Seiten, 23.00 Euro.

Verlagsinfo: 
Hausnummer 36 und 37, hier in Berlin haben sie jahrelang in direkter Nachbarschaft gelebt. Als Kind spielte die Enkeltochter Tischtennis auf dem Glastisch im Wohnzimmer der Großeltern. Als Erwachsene löst sie deren Wohnung schließlich auf, bringt Besteck, Töpfe und Musikkassetten nach nebenan zu sich. Und sie will noch etwas bewahren: Levitanus, den Familiennamen. Der Wunsch, den Namen wieder anzunehmen, begleitet sie nicht nur im Alltag, sondern führt sie auch nach Riga. Sie folgt den Worten ihres Urgroßvaters Salomon und findet ein Fenster im ehemaligen Rigaer Ghetto, das eng mit ihrer Familiengeschichte verknüpft ist – und sie zeichnet die Bewegungen von vier Generationen nach, vom sowjetischen Lettland der siebziger Jahre bis nach Deutschland.
Ricarda Messner erzählt in ihrem Debütroman vom Ort ihrer Erinnerungen, kehrt immer wieder zurück zum Leben in zwei Wohnungen, nähert sich Verlusten und Lücken, verbindet Heute und Gestern. Wo der Name wohnt lässt so zärtlich wie klar eine Familie aufleben und bewahrt ihre Geschichten.

Literaturpreis Fulda

Donnerstag, 30. Januar 2025

Indrek Hargla: Apotheker Melchior und der Teufel von Gotland

Kriminalroman aus dem alten Tallinn. Aus dem Estnischen von Cornelius Hasselblatt. Rote Katze Verlag, Lübeck 2024. ISBN 978-3-910563-23-0, 540 Seiten, 24.00 Euro.

Verlagsinfo:
Reval, estnisch Tallinn, im Jahre 1433: Apotheker Melchior Wakenstede wird an das Sterbelager eines wohlhabenden Kaufmanns gebeten, der von ihm indes keine Arzneien
will, sondern ihn mit der Klärung einer lang zurückliegenden Bluttat beauftragt. Während er versucht, das Rätsel der Vergangenheit zu lösen, wird plötzlich sein Lehrjunge ermordet und bald darauf auch Melchiors Leben bedroht. Wie hängt das alles zusammen mit der Warnung in einem Brief, die er von seinem Sohn aus Lübeck bekommen hat? Ist der darin erwähnte Gotlandteufel auf Mord aus? Hat er es auf den Apotheker abgesehen? Und wieso wird Melchior das Gefühl nicht los, dass für den Mord an seinem Lehrjungen die falsche Person gehenkt worden ist?
Parallel dazu setzt Melchior junior in Lübeck seinen Lebensweg fort und versucht seiner großen Liebe Lucia näherzukommen. Kann er die Tochter des stark verschuldeten Kaufmanns für sich gewinnen? Einmal schon hat er für seine Liebe einen Mord begangen, muss er es wieder tun?