Roman. Aus dem Lettischen von Nicole Nau. KLAK-Verlag, Berlin 2019, 306 Seiten, ISBN 978-3-948156-18-3, 16,90 €.
Verlagsinfo:
Laura ist fünf, als sie das erste Mal lettischen Boden betritt. Ein
Land, das sie nur aus den üppigen Beschreibungen im Gulag kennt. Die
Erwachsenen sind mit sich selbst und dem Neuanfang beschäftigt. Laura
erkundet mit Freiheitsdrang ihre dörfliche Umwelt. Ebenso real wie
magisch spricht sie mit Menschen, Tieren und mythischen Gestalten. Wir
erfahren aus einer kindlichen Perspektive von den Schwierigkeiten des
Zusammenlebens, den täglichen Absurditäten der Gesellschaft, bevor
Schule und sowjetische Erziehung den Rahmen vorgeben. Mit Phantasie, Humor und Klugheit erzählt Mara Zalite über die Schrecken und Erfahrung einer ganzen Generation. Der in mehrere Sprachen übersetzte Roman „Fünf Finger“ wurde in Lettland
zu einem Bestseller und mit dem Jahrespreis für Literatur
ausgezeichnet. Er steht aufgrund einer großen Leserumfrage in Lettland
auf der Liste der „100 wichtigsten Bücher (der Weltliteratur)“.
Māra Zālīte wurde im sibirischen Krasnojarsk (Russland) geboren, wohin
ihre Familie 1941 aus Lettland deportiert worden war. 1956, als sie vier
Jahre alt war, durfte die Familie zurückkehren. Nach dem Studium der
Philologie arbeitete sie im lettischen Autorenverband, dessen
Präsidentin sie neben anderen wichtigen Funktionen von 2000-2008 war.
Zalite schreibt Gedichte, Essays, Theaterstücke, Dramen, Prosa,
Kinderbücher und Libretti für Musicals und Rockopern. Ihre Werke wurden
in viele Sprachen übersetzt, darunter Russisch, Englisch, Deutsch,
Schwedisch, Estnisch und Französisch. Als eine der wichtigsten
lettischen Autorinnen der Gegenwart ist sie durch ihre öffentlichen
Stellungnahmen zu Politik und Gesellschaft bekannt. Sie erhielt
zahlreiche Preise, u.a. den Herder-Preis (Deutschland 1993) und den
Lettischen Literaturpreis (2001, 2004, 2014).
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