Roman. Aus dem Litauischen von Markus Roduner, mit Illustrationen von Helmut Stabe. Bibliothek der Entdeckungen, Bd. 9, Mitteldeutscher Verlag, Halle / Saale 2015. 200 Seiten, ISBN 978-3-95462-535-2, 19,90 Euro.
Verlagsinfo:
Einer beginnt den Krieg, einer geht als Sieger hervor, Witwen und Kinder
aber zählen stets zu den Verlierern. Der Zweite Weltkrieg fand ein
Ende, sie haben ihn verloren, denn die Gefallenen waren ihre Väter, die
Witwen ihre Mütter. Die Welt war voller Wut und ermattet. Und sie – nur
Kinder. Wolfskinder.
Alvydas Šlepikas’ Roman »Mein Name ist Maryte« erzählt in berührender
Weise die lange in Vergessenheit geratene Geschichte ostpreußischer
Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem Einmarsch der Roten Armee.
Von Hunger und materieller Not getrieben, gingen sie über die Memel nach
Litauen, um dort bei Bauern um Essen und Obdach zu betteln oder auch
bei diesen für Brot und Unterkunft zu arbeiten.
Der Roman beruht auf langen Gesprächen des Autors mit diesen
Wolfskindern, von denen nicht wenige von litauischen Familien
großgezogen wurden und einige bis heute im Land leben. Ein Buch über
Liebe, Mitgefühl und Erinnerung.
Der Autor
Alvydas Šlepikas, geb. 1966, studierte am Staatlichen Konservatorium
(heute Musik-Akademie) Schauspiel (bis 1992) und Regie (bis 1994).
Regisseur, Drehbuchautor für Kino- und Fernsehfilme sowie TV-Serien.
Gedichtbände »Taika tavo kraujui« (Friede deinem Blut, 1997), »Tylos
arte jantis« (2004), Prosaband »Lietaus dievas« (Der Regengott, 2005).
Der Roman »Mein Name ist Maryt?« (2012) wurde mehrfach ausgezeichnet.
Der Autor lebt in Vilnius.
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