Autobiografische Streifzüge. Ihleo Verlag Husum 2012, 520 Seiten, 19,95 €.
Verlagsinfo:
Die Geschichte einer vierzig Jahre andauernden Liebe, eine estländische
zeitgenössische Literaturgeschichte zugleich: die Biografie von
Cornelius Hasselblatt.
"Wir sprachen zunächst auch viel über Bücher, weil sich so ein
Thema in dieser Umgebung aufdrängte und weil einem da immer etwas
einfällt, denn: habent sua fata libelli.“
Bücher und ihre Inhalte haben nicht nur ein Schicksal, sie
beeinflussen auch ihrerseits Biografien – vor allem die der
Literaturbegeisterten. Die Lebensgeschichte Cornelius Hasselblatts, des
niederländischen Finnougristen deutscher Herkunft, ist so ein
„Literaturschicksal“, eine gelebte Literaturgeschichte, weil seine
eigene Biografie aufs Engste mit der zeitgenössischen literarischen
Entwicklung insbesondere Estlands zusammenhängt.
Von der Zeit des Kalten Krieges, als die Einreise nach Estland
zugleich ein Übertritt in ein anderes gesellschaftliches System, in den
„realen Sozialismus“ mit all seinen Eigenheiten und Mangelerscheinungen
bedeutete, über die Umwälzungen der Nachwendezeit bis zur
unionseuropäischen Gegenwart hat C. Hasselblatt die Geschichte des
Landes und seiner Literaten hautnah erlebt, war selbst Teil davon. Seine
eigene Biografie ist intensiv mit der literarischen Entwicklungen
verwoben, mit der entsprechenden Szene, den Akteuren und Bedingungen
literarischer Produktion in dem nordeuropäischen Land – ein tief
gehender Einblick in die Wirklichkeit jenseits akademischer
Abstraktionen und verlegerischer Klappentexte.
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