Verlagsinfo:
Inga Ābele nimmt uns mit auf eine Reise durch das Leben von Ieva, einer
Lettin in ihrer Lebensmitte – rückwärts. In mehr oder weniger
chronologisch umgekehrter Reihenfolge erzählt der Roman die Geschichte
einer Frau, deren jugendliche Entscheidungen den Rest ihres Lebens
dramatisch beeinflusst haben.
Nach und nach treffen wir die wichtigen Menschen in Ievas Leben – ihre
Großmutter, ihre Mutter und ihren Vater, ihren Bruder Pāvils und ihre
Tochter Monta – und die Dinge fangen an, Gestalt anzunehmen. Immer
wieder kehrt die Erzählung zu zwei weiteren Personen zurück: zu ihrem
toten Liebhaber Aksels und ihrem Ex-Mann Andrejs, zu den zwei Männern,
die für immer durch eine Frau und ein schicksalhaftes Ereignis verbunden
sind.
Das Aufdecken von Ievas Persönlichkeit und der Beziehung zwischen den
drei Hauptfiguren macht einen grossen Teil der Anziehungskraft des
Romans aus. Der volle Umfang von Ievas persönlicher Situation wird erst
am Ende klar. Ābele geht den Fragen nach, wie frühere Entscheidungen
unsere Lebenseinstellung für immer beeinflussen können und wieso wir an
einer Vergangenheit festhalten, die uns so sehr verändert hat.
Inga Ābele spielt metaphorisch mit Bildern von Ebbe und Flut und ihr
Roman folgt einer Struktur, in der sich reale Handlung mit imaginären
Passagen, die inneren Monologen gleichen, gezeitenähnlich abwechseln.
Bereits seit 2007 stellt dieser Blog ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen. Wir möchten aufrufen, verschiedene Leseeindrücke auszutauschen. Die hier aufgeführten Bücher werden für eine Vorstellung in der Radiosendung BALTISCHE STUNDE (Radioweser.tv) vorgeschlagen.
Dienstag, 1. September 2020
Inga Ābele: Flut
Roman, aus dem Lettischen von Matthias Knoll. Kommode Verlag, Zürich 2020, 496 Seiten. ISBN 978-3-9525014-4-3, EUR 24.00 / CHF 26.00.
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