Donnerstag, 15. Mai 2014

Dalia Grinkevičiūtė: Aber der Himmel - grandios

Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2014. 206 Seiten, aus dem Litauischen von Vytene Muschick. ISBN 978-3-88221-387-4. 19,90 € / 27,90 CHF.

Verlagsinfo:
Nach der Annektion Litauens 1941 wird Dalia Grinkevičiūtė zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von den Sowjets nach Sibirien deportiert. Ihre Jugendjahre verbringt sie in der Verbannung im Altai Gebiet und in der Arktis. 21-jährig gelingt Grinkevičiūtė die Flucht. Zurück in Litauen schreibt sie ihre Erinnerungen an die Verbannung in großer Eile auf lose Blätter und vergräbt sie aus Angst vor der Entdeckung durch den KGB in einem Einweckglas im Garten. Kurz darauf wird sie vom KGB verhaftet und erneut deportiert. Nach ihrer Entlassung bleiben die Erinnerungen verschollen, erst nach Dalia Grinkevičiūtės Tod werden die Aufzeichnungen wie durch ein Wunder 1991 gefunden. Die lose Blattsammlung ist zu einem der wichtigsten Dokumente der litauischen Geschichte geworden und zeigt mit ungeheurer Sprachgewalt das Schicksal eines 14-jährigen Mädchens in der Verbannung auf.

Dalia Grinkevičiūtė, wurde 1927 in Kaunas, der provisorischen Hauptstadt Litauens, als Tochter eines hohen Beamten der Nationalbank geboren. 1941 wurde sie mit Mutter und Bruder aus Litauen an die Lenamündung verbannt. 1949 flieht sie mit der Mutter aus der Verbannung und verbringt 1949–1950 illegal in Kaunas, bevor sie erneut nach Sibirien deportiert werden. 1954 erfolgt die Entlassung. Nach einem Medizinstudium war sie ab 1960 als Ärztin tätig. 1977 wird ihr Antrag auf Emigration nach Frankreich abgelehnt. 1987 stirbt Dalia Grinkevičiūtė in Kaunas.

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