Dienstag, 2. Juli 2013

Cornelius Hasselblatt: Ich liebte eine Estin

Autobiografische Streifzüge. Ihleo Verlag Husum 2012, 520 Seiten, 19,95 €.

Verlagsinfo:
Die Geschichte einer vierzig Jahre andauernden Liebe, eine estländische zeitgenössische Literaturgeschichte zugleich: die Biografie von Cornelius Hasselblatt.

"Wir sprachen zunächst auch viel über Bücher, weil sich so ein Thema in dieser Umgebung aufdrängte und weil einem da immer etwas einfällt, denn: habent sua fata libelli.“
Bücher und ihre Inhalte haben nicht nur ein Schicksal, sie beeinflussen auch ihrerseits Biografien – vor allem die der Literaturbegeisterten. Die Lebensgeschichte Cornelius Hasselblatts, des niederländischen Finnougristen deutscher Herkunft, ist so ein „Literaturschicksal“, eine gelebte Literaturgeschichte, weil seine eigene Biografie aufs Engste mit der zeitgenössischen literarischen Entwicklung insbesondere Estlands zusammenhängt.
Von der Zeit des Kalten Krieges, als die Einreise nach Estland zugleich ein Übertritt in ein anderes gesellschaftliches System, in den „realen Sozialismus“ mit all seinen Eigenheiten und Mangelerscheinungen bedeutete, über die Umwälzungen der Nachwendezeit bis zur unionseuropäischen Gegenwart hat C. Hasselblatt die Geschichte des Landes und seiner Literaten hautnah erlebt, war selbst Teil davon. Seine eigene Biografie ist intensiv mit der literarischen Entwicklungen verwoben, mit der entsprechenden Szene, den Akteuren und Bedingungen literarischer Produktion in dem nordeuropäischen Land – ein tief gehender Einblick in die Wirklichkeit jenseits akademischer Abstraktionen und verlegerischer Klappentexte.

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